Schmetterlingsschwimmen lernen

Schmetterlingsschwimmen oder auch Delfinschwimmen genannt, ist ein sehr schneller und demnach auch sehr anstrengender Schwimmstil. Die Arme vollführen dabei eine gleichmäßig ziehende Bewegung, während die Beine die Bewegung eines Delfinschwanzes nachahmen.

Die Königsdisziplin unter allen Schwimmstilen sieht ziemlich beeindruckend aus, wenn sie richtig ausgeführt wird. Der Stil wurde in den 30iger Jahren von einem Amerikaner aus dem Bruststil heraus entwickelt. Experimentierfreudige Brustschwimmer wollten den Wasserwiederstand durch das nach vorne führen der Arme in der Luft reduzieren. Durch den immensen Kraftaufwand schafften sie nur einige Züge bis sie wieder in den üblichen Bruststil verfielen. Durch die S-förmige Bewegung der Arme unter Wasser wurde die Bewegung ökonomischer. Der ursprüngliche Grätschlag der Beine verwandelte sich mit der Zeit in eine Ganzkörper-Wellenbewegung von der der Stil auch seinen zweiten Namen bekommen hat.

Techniken des Delfinschwimmens

Um die Technik des Delfinschwimmens elegant auszuführen, müssen 3 Dinge perfekt beherrscht werden: Die Armbewegung welche sich in Phasen des Zugs des Drucks und der Wiederherstellung unterteilt. Die wellenförmige Art den ganzen Körper zu bewegen und zuletzt die Atmung, welche perfekt dem Bewegungsablauf angepasst werden muss.

Beide Arme bewegen sich während des Armzugs parallel zueinander. In der Phase in der die Arme nach vorne geführt werden, befindet der Oberkörper sich in der Luft, die Arme sind hierbei komplett gestreckt und werden mit geschlossenen Handflächen wieder ins Wasser eingetaucht. Die Gleitphase verläuft durch den Beinschlag wellenförmig. Dabei werden die Arme in einer S-förmigen Bewegung parallel unter den Körper auf Hüfthöhe gebracht, bevor sie wiederum nach vorne schnellen. Der gezielte Beinschlag provoziert die Wellenbewegung im Körper welche wiederum die Vorwärtsbewegung der Arme unterstützen soll.

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Technische Übungen für das Delfinschwimmen

Um Schmetterlingsschwimmen zu erlernen, bedarf es eines geschulten Körpergefühls. Nur mit einer genau abgestimmten Motorik kann der Stil sauber und elegant ausgeführt werden. Eine überaus wirkungsvolle Übung um diesen Stil zu erlernen, ist die Ausführung von Gleitzügen, mit denen die Wellenbewegung im Körper eingeleitet wird. Ein Anfänger kann so lernen seinen Körper ganz dem Wasser zu überlassen. Dabei bleibt ein Arm nach vorne hin gerade ausgestreckt, während der andere Arm die Bewegung ausführt, die beim Delfinschwimmen zum Tragen kommt. Durch die halbe Seitenlage wird die Technik vereinfacht und durch die Kraftersparnis kann sich der Schwimmer voll auf seine Bewegungen konzentrieren. Auch die Atmung ist dabei deutlich vereinfacht. Ein weiterer Tipp für Einsteiger ist das Abtauchen zum Beckenboden hin. Dadurch erfährt der Schwimmer schnell wie die Wellenbewegung und die dementsprechende Körperspannung die Schwimmrichtung und -kraft verändern kann.

Die Atmung

Die Atmung findet im Schmetterlingsstil nur bei jedem zweiten bis dritten Zug statt. Hierfür wird der kopf nur so weit aus dem Wasser erhoben, dass der Mund nach Luft schnappen kann. Dies muss absolut perfekt mit dem restlichen Bewegungsablauf abgestimmt sein und ist somit besonders für Anfänger äußerst schwierig zu handhaben. Wenn die Arme während der Entspannungsphase aus dem Wasser kommen, ist der Augenblick, in dem auch der Kopf das Wasser verlässt und wo der Atemzug getätigt werden muss. Der Kopf wird nicht wie beim Kraulstil gedreht, er bleibt gerade und gleitet wieder ins Wasser, sobald sich die Arme entspannen. Hierfür wird das Kinn an die Brust gezogen, damit die Arme höher gehoben werden können. Der Atemzug erfolgt nur alle 2 bis 3 Schwimmzüge, damit die Schwimmzüge schneller durchgeführt werden können.

Die Armbewegung

Während des Zugs werden die Arme die sich über dem Kopf befinden in einer halbkreisförmigen bis S-förmigen Bewegung zum Körper hin gezogen. Die Ellenbogen stehen dabei höher als die Hände und die Handinnenflächen zeigen nach außen. Dann wird das Wasser mit den Händen nach hinten an den Hüften entlang weg gedrückt. Diese Bewegung die den Körper nach vorne katapultiert, wird als Zug benannt. Die Arme von den Händen ausgehend sollen dabei ein Schlüsselloch bilden. Um es sich bildlich vorzustellen, entspricht das obere Loch mit dem breiteren Durchmesser dem Druck und das untere mit dem kleineren Durchmesser dem Zug.

Nach dem Zug folgt die Entspannung, die dritte Phase der Armbewegung. Wenn die Hände die Oberschenkel erreicht haben, ist der Zug vollendet und beide Arme werden gleichzeitig aus dem Wasser gezogen und nach vorne über den Kopf geworfen. Dabei zeigen die Handinnenflächen nach innen so dass der Daumen als Erstes wieder ins Wasser eintauchen kann.

Die Beinarbeit

Die Beinarbeit, die sich in den gesamten Körper ausbreitet, wird auch als Delfinschwung bezeichnet. Wie der Name schon sagt, geht es hier um eine schwungvolle Bewegung ähnlich denen der Meeressäuger. Beide Beine bewegen sich dabei gleichzeitig als wären sie zu einer Flosse zusammengewachsen. So kann der Wasserdruck vermindert werden. Auf den Armzug kommen 2 Beinstöße. Der erste ist kleiner und der 2te größer.

Der kleine Beinstoß findet während der Druck- und Zugphase statt in der das Schlüsselloch mit den Armen geformt wird. Da die Arme schon nachhelfen, muss dieser Stoß eher klein gehalten werden. Der zweite und größere Stoß findet während der Entspannungsphase statt. Hier verliert der Körper oftmals an Schwung und der große und kräftige Beinschlag gibt dem Körper die nötige Vorschubkraft. Besonders für Anfänger ist es schwer den 2 Beinschlägen eine unterschiedliche Intensität zu verleihen.

Hilfsmittel

Die Armbewegungen können auch an Land geübt werden.

Ein Thera-Band oder ein Zugseil helfen dabei, die Ellenbogenführung zu trainieren und die Kraft einschätzen zu lernen, die dazu nötig ist, die Arme aus dem Wasser zu heben. Ein weiteres wichtiges Hilfsmittel für Einsteiger im Schmetterlingsstil sind die Kurzflossen. Die Gesamtkoordination des Körpers kann mit ihrer Hilfe hervorragend trainiert werden, da sie einen wunderbaren Eindruck verleihen, wie einflussreich die Beinbewegung unter Wasser sein kann. Die Wasserlage wird durch die vergrößerte Antriebsfläche verbessert.

Fehler beim Schmetterlingsschwimmen

Häufige Fehler sind die fehlende S-förmige Armbewegung. Wenn die Arme direkt unter den Körper geführt werden, wird der Arbeitsweg kürzer und dadurch wird die Bewegungsfrequenz erhöht.

Wenn der Rumpf zu früh aus dem Wasser gehoben wird, treibt der zweite Beinschlag den Körper nach oben anstatt nach vorne.

Bei der Atmung muss der Blick bzw. der Kopf nach unten gerichtet sein, damit die wellenförmige Bewegung des Körpers zustande kommt.

Pausen nach den einzelnen Zyklen unterbrechen die Gesamtbewegung. Auch dort leidet die Wellenbewegung des Körpers darunter.

Der Schmetterlingsstil ist ein sehr eindrucksvoller und kraftvoller Schwimmstil. Er ist sehr komplex auszuführen, da zu seiner perfekten Ausführung mehrere Bewegungsabläufe koordiniert und aufeinander abgestimmt werden müssen. Als Einsteiger sollte man unbedingt Kurzflossen zu Hilfe nehmen, um die Wellenbewegung des Körpers im Wasser nachempfinden zu lernen. Neben dem Wassergefühl kann die Armbewegung auch an Land mit Hilfe von Thera-Bändern trainiert werden. Eine halbe Seitenlage und das Ausführen der Armbewegung auf nur einer Seite erleichtern das Erlernen der Bewegung.

Weiterführende Links und Quellen zum Schmetterlingsschwimmen lernen:

  • https://www.youtube.com/watch?v=_29NRSfSJXg
  • https://www.youtube.com/watch?v=H88-QfYsn2s
  • http://www.netzathleten.de/fitness/richtig-trainieren/item/464-einfuehrung-ins-schmetterlings-schwimmen-mit-achim-kronberg
  • http://www.paradisi.de/Fitness_und_Sport/Wassersport/Delfinschwimmen/

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